Ein Hinweis von Heribert Illig dank der Achtsamkeit von Roland Welcker
Wer Bücher oder Fernsehsendungen zum Pyramidenbau konsultiert, greift sich regelmäßig an den Kopf. Völlig unbeirrt werden da Arbeiterkolonnen gezeigt, die auf mehr oder weniger steilen Rampen im Gleichschritt tonnenschwere Steinquader nach oben ziehen. Der Nachweis von Franz Löhner und mir, dass es sich hier um eine technische Unmöglichkeit handelt, störte weder Ägyptologen noch Techniker. Umso verblüffender war ein beiläufiger Satz in einer technikorientierten Fernsehsendung. Gemeint ist
ZDF info am 18. 08. 2019; 20:15 – 21:00
Hightech für den Alltag. Aufzug, Rolltreppe & Co.
Ein Film von Petra Thurn; © 2019
Dort war bei ca. Minute 35 zu hören:
„Die ersten Lastenaufzüge, wo Seile über Winden laufen, gibt es schon vor 4600 Jahren beim Pyramidenbau“,
begleitet von einer eigenen, animierten Grafik. Und selbst der Generaldirektor des Deutschen Museums, der Biophysiker Wolfgang Heckl, spannt seinen Berichtsbogen von den Pyramiden bis in die nähere Zukunft.
Sollte es möglich sein, dass Löhners Idee mit der Umlenkrolle mittlerweile auf fruchtbaren Boden gefallen ist? Immerhin ist das Buch „Der Bau der Cheops-Pyramide · Seilrollen auf der Pyramidenflanke – oder wie die Pharaonen wirklich bauten“ von Heribert Illig und Franz Löhner im Mantis Verlag bereits vor 26 Jahren erschienen, wurde aber von den Ägyptologen beharrlich ignoriert. Sie brüteten lieber eigene Lösungen aus – Außenrampen, Innenrampen, vielfach gewinkelte Rampen –, über die man besser den Schleier der Barmherzigkeit breitet.
Zur Erinnerung: In den Pyramiden des Snofru wie seines Sohnes Cheops gibt es Vertiefungen, die anerkannterweise der Aufnahme einer Seilumlenkrolle dienten. So in der Vorkammer der sog. Königskammer in der Cheopspyramide: Hier wurden die Verschlusssteine mit Hilfe dieser Vorrichtung abgesenkt. In einer der Snofru-Pyramiden sind die runden Vertiefungen in einem Gang angebracht, offenbar um damit den Sarkophag nach unten gleiten zu lassen. Löhners Idee war es, die Umlenkrolle an der Pyramidenflanke einzusetzen. Dann müssen die Arbeiter die Steinquader nicht mit Muskelkraft zerren, sondern können sie mit ihrem Körpergewicht an der Pyramidenflanke in die Höhe ziehen. Auf diese Weise müssen an einer pyramidalen Baustelle nicht Hunderttausende von Arbeitern, sondern weniger als zehntausend eingesetzt werden.
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